Die Weilheimer Schule

Die Weilheimer Schule ist weltberühmt! Vor rund 400 Jahren, als die Stadt Weilheim noch 2000 Einwohner zählte und im Herzen der Stadt jede Menge Handwerker ihrem Tagwerk nachgingen, machten sich Bildhauer wie Hans Krumpper oder Georg Petel, Maler wie Elias Greither und Elfenbeinschnitzer wie Christoph Angermair einen großen Namen und waren selbst am Münchner Hof hoch angesagt. Bildhauer, Maler, Fassmaler, Goldschmiede und Stuckateure betrieben große Werkstätten, banden sich gegenseitig in Aufträge ein, heirateten innerhalb ihrer Familien und gaben ihre Söhne Kollegen in die Lehre. Ob in München, Augsburg oder Oberösterreich – bei den Ausstattungen der Klöster, Kirchen und Residenzen übernahmen sie häufig den Löwenanteil und prägten den bayrischen Barock bis ins 17. Jahrhundert.

Bemalte Madonnen auf der Mondsichel, lockige Christuskinder aus Holz oder Engelsfiguren vom Altargesims – heute beherbergt das Stadtmuseum Weilheim eine ganze Bandbreite an Schätzen dieser Zeit. Bei unserem Rundgang lernen wir die Weilheimer Meister kennen, sehen die Blüten ihrer Arbeit und hören von den Geschehnissen, als die Pest grassierte und die Schweden die Stadt einnahmen. Wie die damaligen Künstler mit Figuren die Altäre schmückten, den Stuck an Ort und Stelle in feinster Handarbeit formten und die hohen Gewölbe bemalten, erfahren wir, wenn wir die Stadtpfarrkirche betreten. Hier treffen wir die ganze Künstlerriege, die damals Schule machte, wieder – und fühlen uns schon fast ein bisschen wie zu Hause.